Der Autor und Aktivist Raul Krauthausen hat mit anderen eine Petition bei change.org ins Leben gerufen, die wir sehr unterstützenswert finden. Es geht darum, dass für behinderte Menschen die Möglichkeit, selbst verdientes Geld zu sparen, praktisch unmöglich gemacht wird. Diese Ungerechtigkeit MUSS beendet werden. Unterzeichnen Sie daher bitte die Petition!

 

Das Problem:

Menschen mit schweren körperlichen oder geistigen Behinderungen sind oft auf ständige Pflege und Betreuung angewiesen. Die Kosten dafür müssen sie selbst bezahlen. Bei einer 24-h-Pflege sind das mehrere 1000 Euro im Monat. Zuschüsse der Pflegeversicherung und Integrationsämter reichen in der Regel nicht aus. Für diejenigen, die nicht erwerbsfähig sind, d.h. Hartz IV empfangen, kommt das Sozialamt für die Mehrkosten auf. Alle Behinderten, die – wie auch ich (Tobias Streitferdt, Gründer des Vereins Reisen mit Rollstuhl e.V.) – erwerbstätig sind, müssen für diese Mehrkosten selbst aufkommen. In meinem Fall sind dies mehrere Tausend Euro pro Jahr für Assistenten, obwohl diese nur einen Teil meiner Pflege übernehmen.

Für diejenigen, die nicht viel verdienen, kürzt das Sozialamt alle Einnahmen bis 798 Euro im Monat zusammen. Es dürfen dabei nie mehr als 2600 Euro auf dem Konto sein. Alles andere wird abkassiert.

Jetzt Petition unterzeichnen

 

 

Die Konsequenzen sind:

  • Sparen für größere Anschaffungen oder gar Reisen ist für behinderte Menschen in Deutschland nicht möglich
  • „Anlegen einer Altersvorsorge, Rücklagen für Reparaturen, Ausfälle und Notfälle bilden, Geld für einen Autokauf ansparen oder Eine Erbschaft annehmen? Unmöglich“ *
  • Es gibt für behinderte Menschen in Deutschland keine Motivation, beruflich Karriere zu machen!
  • Behinderte Menschen enden unweigerlich in der Altersarmut

Dank der Digitalisierung gibt es heute viele Möglichkeiten für Behinderte, in Teilzeit oder Vollzeit berufstätig zu sein. Doch würden Sie arbeiten, wenn Sie wüssten, dass Sie von ihrem Gehalt nur einen kleinen Teil behalten dürfen? Solange es solche Hürden für behinderte Menschen in Deutschland gibt, müssen wir über Inklusion gar nicht weiter reden.

 

Die Lösung:

„In Deutschland ist das Menschenrecht auf selbstbestimmtes Leben abhängig von der eigenen Wirtschaftsleistung. Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise Schweden: Dort erfolgt die Hilfe für Menschen mit Behinderungen einkommens- und vermögensunabhängig. Einfach, weil sie ohne die Hilfe nicht leben könnten.“

Es geht um mehr: Auch viele weitere Probleme sollen und müssen im Bundesteilhabegesetz gelöst werden. Eltern von behinderten Kindern brauchen endlich Entlastung in Form von Elternassistenz; Menschen mit Behinderungen müssen sich unabhängig beraten lassen können und nicht von denen, die später auch die Kosten zu tragen haben; das Blindengeld muss zu einem Teilhabegeld für alle Menschen mit Behinderungen erweitert werden, nur so können Zusatzkosten aufgrund der Behinderung ausgeglichen werden; und vieles vieles mehr.

Die neue Bundesregierung hat versprochen, ein Bundesteilhabegesetz zu verabschieden und darin auch die Abschaffung dieser Ungerechtigkeiten festzuhalten. *

Zeigen Sie mit Ihrer Unterschrift der Petition, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die diese Ungerechtigkeit nicht weiter hinnehmen!

Warum beteiligt sich ReisenmitRollstuhl.de?

Auch Reisen gehört für uns zur Teilhabe am öffentlichen Leben. Diese schöne Erfahrung, eine Auszeit vom Alltag zu nehmen, Körper und Geist mit neuen Eindrücken zu versorgen, fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen, ist gerade für behinderte Menschen wichtig und verbessert nachhaltig ihre Gesamtsituation. Doch Reisen wird für sie durch die aktuelle Gesetzgebung enorm erschwert. Das muss aufhören!

Deutschland hat die UN-Menschenrechte-Charta unterzeichnet. Hier ist klar festgelegt, dass Menschen aufgrund ihrer Behinderung nicht benachteiligt werden dürfen. Es ist Zeit, dass die Bundesregierung dieses Versprechen auch endlich einlöst. Bitte unterzeichnen Sie die Petition von Raul Krauthausen an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und die Ministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles, die längst zugesagten Gesetzesänderungen endlich in die Tat umzusetzen!

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* (Quellenangabe: alle Zitate auf dieser Seite stammen von der Website Recht auf Sparen und für ein gutes #Teilhabegesetz)